Journal Wieso, Weshalb, Warum?

„Sicher“ an alles gedacht?

„Sicherheit hat oberste Priorität“ – „Ja, das stimmt schon. Allerdings wird dies schnell zum Problem, wenn für die Sicherheitsbetrachtung ein finanzieller Aufwand notwendig wird, der die Entwicklungskosten verdoppelt.“ So eine der vielen Aussagen, wenn eine rein wirtschaftliche Projektbetrachtung erfolgt. Aus Erfahrung kommt hier ein großes ‚ABER!‘

In der Serienproduktion ein eher kleineres Manko; über die Stückzahl lassen sich die Kosten gut verteilen, einmal abgesehen von dem gegenüberstehender Regressforderungen wegen eines unsicheres Massenproduktes, speziell im B2C – Markt. Im Sondermaschinenbau entsteht mit der Forderung nach einer CE – Konformität stehts auch eine allgemeine Unruhe in der Konstruktionsabteilung. Irgendwie verständlich. So hält sich „der Spaß“ an der Prozedur einer Zertifizierung allgemein eher in Grenzen. Eine solche Furcht sollte aber tunlichst vermieden werden; Wenn sich jeder davor scheut, kommt die Sicherheit meist (buchstäblich) „zu spät“. Jeder macht sein Ding, es entsteht eine wahnsinnig großartige Maschine, die technischen Anforderungen werden übererfüllt und das Design ist der Hammer. Bei der Gefährdungsbeurteilung kommt dann „der Spielverderber“:
Die Auswertung stellt die Maschine eher als eine, die Allgemeinheit gefährdende, Waffe dar.
Im Groben sind dann 3 Optionen möglich:

  1. Die gesamte Konstruktion muss mit hohem Aufwand abgeändert und „sicher“ gemacht werden.
  2. Abgrenzende Schutzmaßnahmen zur Maschine hin. Was im Allgemeinen Schutzzäune, Lichtschranken & Co bedarf, bis zur „Unbedienbarkeit“.
  3. Die Bedienung und der Aufenthalt, nahe dem Gefahrenbereich, ist nur speziell geschultem Personal gestattet.

Punkt 3. ist die Allweckwaffe (vgl. Epoxidharz) aller Maßnahmen. Gerade Sie ist mit Vorsicht zu genießen, obwohl sehr inflationär verwendet. Dabei wir der Käufer mit in die Haftung genommen und alle Beteiligten begeben sich in eine eher graue Zone der Verantwortlichkeit.
Aber, das alles muss nicht sein.

„Safety first!“

Die Doppeldeutung dieses Slogan kommt beim Thema Maschinensicherheit genau richtig. Schon das Grobkonzept, mit einer Gefährdungsbetrachtung zu prüfen, kostet in diesem Moment zwar mehr Zeit, bewahrt aber alle Beteiligten vor so mancher schlafloser Nacht; Man bedenke, dass die Deadline auch vor der Maschinenrichtlinie (2006/42/EG) keinen Halt macht. Von plötzlich explodierender Kosten, am Ende des Projektes, mal ganz zu schweigen.
Jeder Baugruppenverantwortliche einer Konstruktionsabteilung trägt seinen Teil zur Dokumentation, in dem er die entsprechende Gefährdungsbeurteilung beisteuert. So das Szenario, in dem beim Projektabschluss alles reibungslos funktioniert und CEquin (CE + Mannequin = CEquin; Person mit unersetzbarer Kompetenz, die zum Wohle des Teams unbeliebte Aufgaben übernimmt) nicht das Interesse an seinem Job verliert.
An diesem Punkt werden die stimmen nach einem Stück Software laut; verständlich. Fast jeder Beteiligte erhofft sich von einem Programm eine wesentliche Entledigung dieses Themas.
Aber:

„A fool with a tool is still a fool”

(Verfasser: jeder, der schon Softwareeinführungen geleitet hat)

Das wohl meistgenannte Zitat in diesem Zusammenhang. Zutreffender lässt es sich aber kaum ausdrücken. Immer noch sind viele CEquin in Word und Excel – basierte Strukturen verliebt; zurecht. Ist tatsächlich viel Knowhow vorhanden dienen sämtliche Programme lediglich als „Checkliste“, z.B. um den Schilderwald (Warnzeichen) zu managen, und vorprogrammiertem Daten-export.
Schier erschlagen vom Angebot an Tools, stellt sich wieder einmal die Frage nach dem Kosten Nutzen Verhältnis.

  1. Wie häufig benötige ich eine CE – Doku?
    1. Stückzahlen?
    2. Gleiche und ähnliche Maschinen?
    3. Anzahl unvollständiger Maschinen? (wieder ein Stammtischthema für sich)
    4. Sollen alle Mitarbeiter Zugriff haben? (Gefährdungsbeurteilungen sind ohne Programm zu bewerkstelligen)
    5. Sind genügend Kapazitäten vorhanden?
  2. Mieten oder kaufen?
  3. Muss es unbedingt „der Platzhirsch“ sein?
  4. Kann ich diesen Part eventuell auch in kompetente externe Hände legen?

Um auf Punkt 4. einzugehen:
Durchaus! Wenn sie hier einen kompetenten Partner haben, kann dieser auch auf Knowhow in der Konstruktion zurückgreifen, um fehlendes zu ergänzen, tatkräftig den Projektfortschritt mitzugestalten und auch bei Kapazitätsmangel aushelfen.

s.m.d.-Leisinger“ ist genau als ein solcher Partner für Sie da*.
(*Anm.d.R.: Achtung, Werbung in eigener Sache)

Die Frage nach geeigneter Software (3.) lässt sich so einfach nicht beantworten und wird evtl. in einem weiteren Beitrag rudimentär beleuchtet, da dieser Artikel nun schon unbeabsichtigt viel Text hervorgebracht hat. Um dann noch etwas Spannung vorwegzunehmen: Die Antwort auf Frage 3. ist „Nein“.

Zum Abschluss eine Kurze Zusammenfassung über die Kernaussage dieses Beitrages:

  • Keine Maschine kommt ohne Sicherheitsbetrachtung aus (gilt abgeschwächt auch für Prototypen).
  • Jeder, an der Konstruktion beteiligte, liefert seinen Teil zur Sicherheit und Gefahrenvermeidung.
  • Einfache Bewährungshilfen und Leitfaden, zur Hilfestellung, sind keine Mangelware. Die Beschaffungskosten amortisieren sich in Sekundenbruchteilen.
  • Drückeberger werden mit Kuchenspenden bestraft.
  • Die Deadline gilt auch für die Konformität zur Maschinenrichtlinie / EG – Bestimmung.
  • „Sicherheitsbeurteilung zum Schluss“: Explodierende Kosten und immense Konstruktionsänderungen.
  • Können die Anforderungen von Kund*innen und Käufer*innen überhaupt „mit Sicherheit“ umgesetzt werden?!
  • Ein Tool ist die Lösung? (Dazu lässt sich Stundenlang sinnieren).
  • Starke Partner wie „s.m.d.-Leisinger“ helfen gerne weiter; auch dieses Themenfeld gehört zum umfassenden Angebot.
  • Wer die Technik des Querlesen beherrscht erspart sich einiges an Zeit um die relevante Information, am Schluss, schneller zu finden.
  • Dieser Beitrag stellt einen kurzen Abriss von Gedanken zum Thema Maschinensicherheit dar. Die doch beachtliche Länge lässt vermuten, dass dieses Thema mehr als nur einen beiläufigen Stellenwert im Entwicklungs- und Konstruktionsprozess verdient hat.

©s.m.d.-Leisinger.2021

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